Wenn Worte wandern
....schon viele Jahre mit eigenen Geschichten unterwegs, kreuzten sich ihre Wege zum ersten mal 1999 in Stuttgart. Es folgten zahlreiche Auftritte auf großen und kleinen Bühnen mit dem steten Bedürfnis Wort und Klang zu verbinden – sowohl in der Tradition uralter Märchen wie auch in den Geschichten die das Leben schrieb: „Am Anfang war das Wort...?“ „ Am Anfang war der Klang...?“ Odile Néri-Kaiser und Uwe Kühner verweben Wort und Klang spielerisch, gefühlvoll und mit Leichtigkeit.
Seit 2008 bieten Odile Néri-Kaiser und Uwe Kühner Märchen und Geschichten für Schulen und Kindergärten an, auch in Verbindung mit Workshops oder Projekten. So entstand "Der lange Weg der Schildkröte" in der Landesakademie Rotenfels (2011) Die beiden Projekte "Märchen und Musik" (2010) und "Mein kleines Museum" (2012) in der Rosensteinschule Stuttgart.
Die CD "Schritt für Schritt - Kettengeschichten" in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Stuttgart (2012).
Unerhört und doch erzählt!
...von unerhörten Dingen, die halt so passieren, und guten Geschichten, die daraus entstehen können.
Odile Néri-Kaiser und Uwe Kühner erzählen gemeinsam - der eine mit Klängen und Rhythmen, die andere mit Worten und Bildern. Ihre Geschichten erzählen von Menschen, die ausgegrenzt und diskriminiert werden, aber auch von Menschen, die sich empören und Mut zeigen. Geschichten, so alt wie die Welt, so jung wie das Heute - entstanden beim Zuhören vieler Menschen wie auch aus der überlieferten Tradition.
>Wie lange Kriege dauern!<
Erzählung und Musik - zwischen Bericht und Poesie
Mit ihrer Begleitung an unmenschlichen Handlungen sind Kriege Höhepunkte langjähriger Spannungen, Feindseligkeiten, Krisen und Konflikten, die nicht ausgeräumt werden konnten. Man könnte glauben, dass Ruhe und Frieden, Versöhnung und Harmonie plötzlich eintreten, wenn die Waffen stillhalten und der Krieg zu Ende geht. Leider ist es nicht so. Es wäre zu schön, um wahr zu sein.
Kriege hinterlassen Spuren, sichtbare und unsichtbare. Gerade die Unsichtbaren sind die, die am längsten bleiben, die die Menschen dauerhaft prägen. Oft hinterlassen sie über Generationen hinweg den bitteren Geschmack des Leides, des Hasses und der Ressentiments. Selten offen ausgetragen bleiben sie im Verborgenen, verschwiegen und verdrängt.
Und doch gibt es hinter dem Unerträglichen immer wieder einen Splitter der Hoffnung, einen winzigen Lichtpunkt, der gesehen und von dem erzählt werden will und muss - wenn auch klein - aber letztendlich stärker, als das Ungeheuer des Krieges.
Odile Néri-Kaiser hat vielen Menschen zugehört, die auch in Zeiten des Friedens weiterhin etwas vom Krieg in sich getragen haben. Kosta Kosmidis verarbeitet in seinen Geschichten die Flucht und Migration seiner Familie.
Mit seinen Klängen entwickelt der Perkussionist Uwe Kühner eine Sprache ohne Worte, die der menschlichen Stimme und dem Erzählten atmosphärisch Raum gibt und eine eigene Wirkung entfaltet.
Geschichten aus dem Exil
Odile Néri Kaiser hat viele Jahre lang Migrantinnen und Asylbewerbern aus verschiedenen Ländern zugehört. Daraus sind Geschichten von Menschen für Menschen entstanden - Geschichten, in denen die Erzählerin die Problematik von verschiedenen Migrantengruppen aufgefangen und gestaltet hat: Von algerischen Frauen in Frankreich, von Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien in Stuttgart, von afrikanischen Asylbewerbern in Deutschland und von Erzieherinnen mit Zuwanderungshintergrund.
SARAH
Aus der Tradition geboren entsteht das Bild einer ewigen Wanderin und Tänzerin zwischen den Kulturen und den Zeiten: Sarai ließ alles hinter sich, bevor sie zu Sarah wurde: ihre Stadt Ur, ihre sumerischen Wurzeln, ihren Palast und ihre vertrauten Göttinnen. Sie folgte dem Nomaden Abraham, einem Mann, der eigenartige Visionen hatte ….
Die Erzählung beleuchtet den Lebensweg Sarahs als Frau an der Seite Abrahams. Doch sie entwirft auch das Bild einer Frau auf der ewigen Suche nach Ihrer Identität, ihrer Rolle als Frau und Mutter und ihrem eigenen Glauben. Wort, Klang und Tanz fließen zusammen - feinfühlig alle Sinne berührend gewinnt die biblische Gestalt der Urmutter an Lebendigkeit und Aktualität.
Odile Néri-Kaiser, Uwe Kühner und Ninel Çam – wenn Stimmen und Klänge Stille gebären, wird Bewegung zum Tanz.